Ende August wurde der langjährige Leiter der Arbeitsgruppe "Transition und Turbulenz" in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Seine wissenschaftliche Karriere startete er nach dem Diplom der Luft- und Raumfahrttechnik vor 40 Jahren mit einem Forschungsaufenthalt am von Karman Institut in Brüssel als Stipendiat des Verteidigungsministeriums. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Stuttgart zunächst bei Prof. Eppler am Institut A für Mechanik tätig, bevor er nach einem weiteren Forschungsaufenthalt bei Prof. Fasel in Arizona als wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Aerodynamik und Gasdynamik wechselte. 1993 schloss er seine Promotion zum Dr.-Ing. mit dem Thema "Direkte numerische Simulation des laminar-turbulenten Umschlages in einer stark verzögerten Grenzschicht" mit Auszeichnung ab. Bald danach übernahm er die - Leitung der Arbeitsgruppe Transition und Turbulenz, die er bis zu seiner Verabschiedung kontinuierlich weiterentwickelte und insbesondere im Über- und Hyperschall mit international herausragenden Ergebnissen einen ausgezeichneten Ruf des IAG mitbegründete. Die direkte numerische Simulation aus seiner Dissertation hatte es ihm dabei besonders angetan und zahlreiche Doktorandengenerationen profitierten von seiner ausgefeilten Methodenkompetenz und seinem tiefen Verständnis der beim laminar-turbulenten Umschlag ablaufenden Phänomene. Seine Vorlesungen zu Transition, numerischen Simulationsverfahren und Hyperschall haben jahrzehntelang Studierende der Luft- und Raumfahrt in Stuttgart begeistert. Darüber hinaus war er auch für viele renommierte Journals als anerkannter und wertvoller Gutachter tätig, was erst kürzlich mit der Aufnahme in die Liste der "Outstanding Reviewers" des Journal of Fluid Mechanics (JFM) gewürdigt wurde.
Link: News vom 13.8.2025
Bei den Kolleginnen und Kollegen am IAG war neben seiner Leidenschaft für die Aerodynamik und insbesondere auch den Hyperschall auch seine Fähigkeit hoch geschätzt, die richtigen - mitunter auch kritischen - Fragen zu stellen. Sie verbanden ihren Dank für teilweise viele gemeinsame Jahre am Institut mit einem detaillierten Modell der legendären Lockheed SR-71 Blackbird, die bis heute als technisch herausragendes Glanzstück der berühmten Skunk Works gilt und zahlreiche Rekorde hält. Die Gruppenleitung übernimmt nun PD Dr.-Ing. Christoph Wenzel, so dass in dieser Schlüsselrolle Kontinuität für die Forschungsarbeiten gewährleistet ist.
Das ganze IAG dankt Dr. Kloker für seine langjährigen Verdienste um das Institut und wünscht ihm für den Ruhestand Gesundheit und alles Gute.