Bei der Halbmodell-Messstrecke handelt es sich um einen Halbmodellkanal, der nach dem sog. „suck down“-Prinzip arbeitet.
Bei dieser Betriebsweise wird getrocknete Luft aus einem Reservoir in ein Vakuumsystem angesaugt. Die infolge der Expansion ins Vakuum auftretende starke Temperaturabsenkung gegenüber dem Kesselzustand macht eine Trocknung der Luft notwendig. Die Beschleunigung der getrockneten Luft auf Überschall erfolgt mittels einer schnell expandierenden „short expansion“ Eckenlavaldüse mit entsprechend der jeweiligen Nennmachzahl fester Düsenkontur.
Zur Variation der Antrömmachzahl stehen Wechseldüsen von M=1.5÷3.0 mit DM=0.25 zur Verfügung. Entsprechend der Bauweise des Kanals als Halbmodell-Messstrecke liegt der Kanalboden genau in der Symmetrieebene der Düse, wobei sich ein Messkammerquerschnitt von 200x150mm ergibt. Infolgedessen entsteht ausgehend vom engsten Querschnitt der Düse eine sehr lange ebene turbulente Plattengrenzschicht, die sich hervorragend zur Untersuchung von Stoß-Grenzschichtinteraktionsproblemen eignet.
Darüber hinaus verfügt der Windkanal zusätzlich über eine Halterung zum Einbringen von Vollmodelle in die freie Strömung. Durch Fenster in den Kanalseitenwänden ist eine optische Zugänglichkeit gegeben. Die optischen Fenster mit einem Durchmesser von ø=200mm sind so eingebaut, dass die Fenstermitte genau auf das Düsenende fällt. Infolge der Funktionsweise des Kanals wird der Kesselzustand durch den Atmosphärenzustand im Luftreservoir vorgegeben, daher können die Einheits-Reynoldszahl R/m und Machzahl M nur gekoppelt variiert werden.
Kontakt
Uwe Gaisbauer
Dr.-Ing.Abteilungsleiter Experimentelle Gasdynamik